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> PC- und Videospiele als Hobby
Xyrion
Beitrag 20.10.2006 - 12:09
Beitrag #1


Pechvogel
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Hallo,

hier ist mal eine interessante Untersuchung, bei der Zocker nicht als weltfremde Freaks abgestempelt werden. Sie zeichnet ein ziemlich positives Bild vom Hobby der Gamer.
Aber schaut ruhig selbst:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,443473,00.html

Gruß,

Xyrion
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Medivh
Beitrag 21.10.2006 - 10:24
Beitrag #2


Maat
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Sehr schön.
Geht runner wie Öl biggrin.gif

Ich hab zwar "daddeln" noch nie gehört - komme ja aus dem südwestdeutschen Raum - aber die Studie an sich ist gut.
Okay, schade, dass die Studie nur ab 14 Jahren aufwärts beginnt. Nicht sonderlich repräsentativ, da meiner Meinung nach gerade die Jahrgänge ab 1990 aufwärts einen Großteil der Intensivspieler ausmachen, was letztlich dazu führt, dass die genannte Zocker-Gruppe in dieser Umfrage mit 5% den kleinsten Teil ausmacht. Es bleibt auch hier wie immer: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst geschönt hast hehe.

Dennoch gut, dass erwähnt wird, dass sich Zocker-Klischees an dieser recht kleinen Gruppe orientieren und dabei Freitzeit- und Denkspieler z.B. völlig außen vor lassen.
das Bild des eingangs erwähnten pickeligen, fetthaarigen, fettleibigen, kontaktscheuen Gamers ... revidiert? Oder nur etwas verschoben, etwas angekratzt von einer leisen Stimme im Internet? Warum veröffentlich Spiegel diesen Artikel online, und stellt ihn nicht in sein Magazin? Da würde er mehr erreichen.

Letztlich ist es hier wie in allen Bereichen: Klischees orientieren sich an Minderheiten. Wie war das noch mit den Star Trek - Fans? Anstatt den Fans wurden auf Conventions und bei Filmpremieren eher die Freak interviewt, die dümmlich grinsend in die Kamera lallten, dass sie doch endlich mal gerne gebeamt werden würden oder dass sie eigentlich viel lieber ein Klingone wären. dry.gif
Solche Leute sind es, die ein komplettes Genre niedermachen können. Ist das die Schuld der Fans, die dann alle als irrationale, weltfremde Traumtänzer verschrien werden? "Pfui, Star Trek, das sind doch diese Beknackten mit den spitzen Ohren, die unter Realitätsverlust leiden?"
Ist das die Schuld der Fans? Oder der Medien, die gezielt die Problemgruppen rausfischen und ganz Deutschland präsentieren?

Man sieht, überall das Gleiche.

Vlg
Medivh


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Xyrion
Beitrag 22.10.2006 - 00:34
Beitrag #3


Pechvogel
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Richtig, Medivh. Ich vermute auch, dass durch die Beschränkung >14 Jahre die Zahl der Intensivspieler zu gering ausgefallen ist. Aber das finde ich nicht so schlimm. Als absolute Zahlen hätte ich die Prozentangaben eh nicht angesehen.

Ob oder warum diese Erhebung nicht in der gedruckten Ausgabe auftaucht kann ich nicht sagen. Spiegel-Online ist aber das meistgelesene Online-Journal, so weit ich weiß. (Ich muss allerdings gestehen, dass ich dort eigentlich seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr lese, weil die mir damals zu parteiisch waren.)

Bei den Klischees hast du natürlich recht. Selbstverständlich interviewen die nur die gestörten. Mit einem Bericht wie normal eine bestimmte Gruppe von Personen ist läßt sich ja normalerweise auch kein Geld machen. Wer will schon was über normale Durchschnittsmenschen lesen? Das sind die Leser doch selber. Umso mehr fand ich diesen Artikel jetzt mal erfreulich.

Beste Grüße,

Xyrion


P.S.: Gebeamt werden will ich aber auch, dann könnte ich morgens länger schlafen smile.gif
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Antreju Waldgesp...
Beitrag 22.10.2006 - 14:12
Beitrag #4


Hauptmann
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Nett, dass sich öffentliche Medien (die nicht mit PC- oder Rollenspielen zu tun haben) ohne Vorurteile ab das Thema wagen. Nämlich gerade hier, wurde dieses Klischee, auch durch unglückliche Sonderfälle der Vergangenheit, immer wieder aufgewärmt und aufgefrischt.
Die Tatsache, dass die Umfrage/Statistik >14 Jahren war, finde ich eher von Vorteil und richtig, da diese ALtersklassen nicht nur zu einem höhren Konsum von PC-Spielen neigen sondern auch, weil gerade bei ihnen sich solche Ansichten und Gewohnheiten schnell ändern, zu schnell, als das eine solche Umfrage dies im entsprechenden Rahmen berücksichtigen könnte.

Vor nicht allzu langer Zeit, stand eine entsprechende Aussage auch im dem PC-Spielemagazin Gamestar. Hier bemängelte ein Redakteur, dass man zu einer Morningshow ins Fernsehen geladen wurde, hier das Thema PC-Spieler aber scherzhaft behandeln wollte.

Gerade hier, aber auch im Bereich Science Fiction und Fantasy, bestehen viele Vorurteile, die von vielen Medien nicht als solche gesehen werden, sondern als Tatsache. Der Unterschied zwischen einem Star Trek und einem Akte X-Fanbesteht vorwiegend darin, dass Ersterer eine auffallenden Uniform trägt (oder entsprechend kostümiert ist), Letzterer nicht, und die Vorurteile gegen Ersteren einfach besser in Klischees passen. Dabei arbeiten beide Serien mit Aliens, dem Unbekannten, Müsteriosen und haben auch an sonsten eher wenig mit Fakten zu tun.


Der Beitrag wurde von Antreju Waldgespenst bearbeitet: 22.10.2006 - 19:11
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Medivh
Beitrag 22.10.2006 - 14:28
Beitrag #5


Maat
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QUOTE(Antreju Waldgespenst @ 22.10.2006 - 15:12)
Dabei arbeiten beide Serien mit Aliens, dem Unbekannten, Mysteriosen und haben auch an sonsten eher senig mit Fakten zu tun.


Da setze ich mal kurz korrigierend an ^^
Star Trek hat es sich - bis auf die letzte Serie - mehr zur Aufgabe gemacht, gesellschaftskritisch zu operieren. Die Fakten, die du da Star Trek teilweise absprichst, sind dort in sehr vielen Fällen schlichtweg verborgen.

Nehmen wir ein Beispiel:Die Folge "Wiedervereinigt" (DS9, Staffel 4, Episode 6).
Ich zitiere hier kurz den Online-Episodenführer:

QUOTE(Star Trek Episodenguide)
Dr. Lenara Khan kommt auf die Station, deren Anwesenheit Jadzia in eine schwierige Lage bringt. Denn ein früherer Symbiont von Dax war mit Kahn liiert. Als die beiden nun entdecken, daß sie noch immer Gefühle füreinander hegen, verstoßen sie damit gegen eines der obersten Gesetze der Trill-Gesellschaft - und bringen ihre Wirtinnen Lenara und Jadzia damit in eine schwierige Lage...

Die beiden sind Frauen, falls das nicht bekannt sein sollte. Die Botschaft der Folge ist diese:
Homosexualität stellt in dieser (Star Trek-)Gesellschaft keinerlei Problem dar. Die Beteiligten erfahren dadurch keine Nachteile etc. ABER: In der Trill-Spezies ist der intime Kontakt zu einem Partner eines früheren Wirtes verboten.
Dummerweise ist die Botschaft nicht vordergründig und kommt daher nicht gut heraus.

Letztlich ist es bei der genannten Spiegel-Umfrage ähnlich. Die Botschaft ist gleichfalls offensichtlich wie versteckt und wird wohl von den meisten, selbst denjenigen, die es lesen, kaum als vordergründig betrachtet oder sogar in der Realität umgesetzt.

Grüße
Medivh


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Antreju Waldgesp...
Beitrag 22.10.2006 - 19:22
Beitrag #6


Hauptmann
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@ Medivh: ich hatte mich in meinen Ausführungen eigentlich eher auf die Technik und die Art der Präsenation bezogen und weniger auf durchaus gesellschaftliche Hintergründe.
In einem "zeitgenössichen" Krimi oder Thriller beispielsweise haben Aliens oder Beamen nichts zu suchen.
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Almâla Noldor
Beitrag 27.11.2006 - 23:02
Beitrag #7


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Mal ein wirklich guter Artikel! Der bringte es mal auf den Punkt!
Ich spiel gerne auch mal 'n Shooter, 'n Adventure, und natürlich Rollenspiel, oder spiel ne Runde Internetpoker (was bestimmt mit das anspruchsvollste Game ist; Beweis). Und ich bin nicht nur nicht verpickelt, häßlich und lebe in einer rein digitalen Welt - nein, ich bin sogar auch noch eine Frau! *wow*
...mich würd wirklich mal interessieren, was all die Anti-Gamer für Argumente gegen diesen Artikel aufzubringen haben. Ich kenne nur eines: Es ist eine Frage des Grades von der Zeit, die man damit verbringt. Aber das trifft auf alles in der Welt zu !!
stress.gif

Der Beitrag wurde von Almâla Noldor bearbeitet: 27.11.2006 - 23:03
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Medivh
Beitrag 28.11.2006 - 17:39
Beitrag #8


Maat
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Dank der Schulanschläge der letzten Tage (nicht nur der "erfolgreiche", sondern auch diverse verhinderte) ist die übliche Diskussion über ach so gefährliche Gewaltspiele wieder entflammt und sogar die Bundesregierung überlegt jetzt, die Shooter zu verbieten (wen hindert das daran, sich einen von irgendwoher aus dem Netz runterzuladen? Niemanden...)

Das ist zu einfach. Gesellschaftskritik an Erziehung, Jugendarbeit und Beschäftigung lässt ja niemand zu. Warum auch? Erziehen sollen ja die Lehrer in den Schulen (wenn man mal als Außenstehender mitbekommt, was Lehrer da alles leisten sollen an Ausgleichsarbeit für Erziehungsfehler und wie direkt Eltern bei einer Schule auf der Matte stehen und Protest anzetteln, wenn ein Lehrer mal ein etwas rigideres Regiment führt).
Da ist es doch viel bequemer, solche Kardinalfälle wie Emstetten und Erfurt kurzerhand den auf den Rechnern der Durchgeknallten gefundenen "Gewaltspielen" zuzuschreiben.

Wie sagte mal jemand in einem Forum so treffend? (sinngemäß)
"Wenn ich jemals Amok laufen sollte, dann lösche ich vorher Counterstrike von meinem PC und spiele Teletubbies und Peter Lustig auf. DAS soll mal einer der tollen Psychologen erklären..."


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Antreju Waldgesp...
Beitrag 29.11.2006 - 05:43
Beitrag #9


Hauptmann
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Ich kann mich dem nur anschließen.

Was ich allerdings bemerkenswert finde, viele Sozialforscher, Erziehungswissenschaftler und ähnliche "Beobachter" der Gesellschaft, sagen fast wortgetreu und übereinstimment aus, dass nicht Videospiele, bzw. Shooter oder (wie früher gerne an Stelle des Spiele genommen) Filn und Fernseh an solch extremen Taten schuld sind, sondern meist die Ignoranz, bzw. das Verharmlosen Nahestehender. Das ist so ähnlich wie bei Suizidgefährdeten (hab ich jetzt sicher falsch geschrieben); danach sagt jeder er habe die Zeichen gesehen, wollte sie aber nicht warhaben.
Dabei sind sich viele Forscher einig, dass gerade Shooterspieler sehr wohl, wenn nicht sogar im noch größerem Rahmen dem Unterschied zwischen Spiel und Realität bewusst.

Was in solchen Diskussionen auch immer untergeht, ist die Frage, wie solche Personen an Waffen rankommen konnten. Die "Ausrede" sie lag beim Vater im Schreibtisch, er war im Schützenverein oder bekam sie von einem Freund ist meiner Meinung nach eine unzureichende Erklärung. Wo hat der Vater sie her, warum hatte er die Waffe zuhause oder wie ist der Freund daran gekommen? Das sind Fragen die zu klären sind, und nicht, wie man ganz schnell dieses Thema vom Tisch bekommt.

Mein Beileid und Mitgefühl den Betroffenen und deren Angehörigen, aber solche Taten begeht man nicht, weil man sehen will wie so ein "Kopfschuss" in der Wirklichkeit aussieht oder aus Langeweile.
Ein solcher "Amokläufer" fühlt sich Missverstanden, er hat einen Abgrundtiefen Hass auf sein Umfeld. Und der entlädt sich dann in einer solchen Grauhenhaften Tat.
Nicht dass Spiel ist hier die Ursache, sondern die Mitmenschen, die Wegschauen und Weghöhren, evtl noch nicht einmal ein grundliegendes Interesse an ihrem Schützling haben (Berufstätige Eltern, denen Karriere vor Familie kommt; Alleinerziehende oder ähnliche Fälle, wo vieleicht auf keine Zeit zum Reden ist).
Ein Spiel kann hier zeigen, wie ichs tun muss, aber die Entscheidung liegt bei mir, und nicht beim Spiel. Genauso wäre es, ich kaufe mir das Buch "wie baue ich eine Bombe". Dann baue ich die Bombe. Sie benutzen wäre aber meine Schuld, und nicht die des Buches.



Der Beitrag wurde von Antreju Waldgespenst bearbeitet: 29.11.2006 - 06:12
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Medivh
Beitrag 29.11.2006 - 19:03
Beitrag #10


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QUOTE(Antreju Waldgespenst @ 29.11.2006 - 05:43)
Nahestehender. Das ist so ähnlich wie bei Suizidgefährdeten (hab ich jetzt sicher falsch geschrieben)

Nee, hast du sogar mal richtig geschrieben. Google ist dein Freund, was? 1_5.gif


QUOTE
Was in solchen Diskussionen auch immer untergeht, ist die Frage, wie solche Personen an Waffen rankommen konnten. Die "Ausrede" sie lag beim Vater im Schreibtisch, er war im Schützenverein oder bekam sie von einem Freund ist meiner Meinung nach eine unzureichende Erklärung. Wo hat der Vater sie her, warum hatte er die Waffe zuhause oder wie ist der Freund daran gekommen?

Sehr richtig. Solche Dinger gehören auch beim Vater oder beim Kumpel per Gesetz unter sicheren Verschluss, unerreichbar für nicht ausgebildete oder autorisierte Personen.


QUOTE
Ein solcher "Amokläufer" fühlt sich Missverstanden, er hat einen Abgrundtiefen Hass auf sein Umfeld. Und der entlädt sich dann in einer solchen Grauhenhaften Tat.
Nicht dass Spiel ist hier die Ursache, sondern die Mitmenschen, die Wegschauen und Weghöhren, evtl noch nicht einmal ein grundliegendes Interesse an ihrem Schützling haben (Berufstätige Eltern, denen Karriere vor Familie kommt; Alleinerziehende oder ähnliche Fälle, wo vieleicht auf keine Zeit zum Reden ist).
*


Stichwort Anlage-Umwelt-Debatte, Begriff aus der Pädagogik.
Der Mensch kommt als Rohling auf die Welt (weißes Blatt Papier) und wird durch seine Veranlagungen und durch die Verhaltensweisen und Einflüsse aus seiner Umwelt (Primär: Familie, Freunde, Schule/Arbeitsplatz) im Laufe des Lebens stets geprägt (kurz zusammengefasst).

Grüße,
Medivh


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Antreju Waldgesp...
Beitrag 07.12.2006 - 05:42
Beitrag #11


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Ich habe gerade in "Die Welt" gelesen, dass die Polizei in Offenburg einen 18 Jahre alten Schüler gesucht hatte, weil er im Verdacht stand ein potenzieller Amokläufer zu sein. Seine Leiche hat man in einem Waldstück gefunden, glücklicherweise bevor er Außenstehenden etwas antuen konnte. Und jetzt ratet mal wo er die Waffe herhaben soll? Ein altes Familienerbstück.
Und ein solches "Familiemerbstück" liegt wahrscheinlich im Schrank, neben den Müsliflocken.
Und Morgen kommen die neusten Erkenntnisse, er war Killerspielspieler (schlechet Bezeichnung, aber die Medien haben`s geprägt).
Ich erspare mir jeden weiteren Kommentar dazu.
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Iljardas
Beitrag 07.12.2006 - 12:51
Beitrag #12


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Ich habe gerade in der FAZ gelesen, dass der Selbstmörder weder ein sog. Killerspiel auf dem PC hatte noch sonst irgendwelche Dateien, die etwas mit der Drohung zu tun hatten. Daher wird davon ausgegangen, dass es sich "lediglich" um einen Selbstmord handelt..
Dafür haben sie drei Leute aus einer WG in Gewahrsam genommen, weil die irgendeine Mail an die örtliche Polizeidirektion geschickt haben ...


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Medivh
Beitrag 07.12.2006 - 20:31
Beitrag #13


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Also ich hab im Radio gehört und in der Zeitung gelesen, dass er "Anhänger des Videspiels CS sein soll, daher also voll in unser Suchraster passt" (<-- Vertreter der dortigen OPB). Jetzt wird also jeder CS-Zocker zum potentiellen Amokläufer.
Der bayrische Innenminister G. Beckstein will sogar derartige Videospiele unter Strafe stellen. Armes Deutschland.

Das hier habe ich hier eben gefunden:

QUOTE( Kinder weg von der Gewalt)
Ich habe mich ja schon desöfteren für ein komplettes Verbot gewaltverherrlichender Spiele ausgesprochen. Zumindest sollten Kinder bis 21 Jahre keinen Zugriff auf derartigen Müll bekommen können.

Leider sieht die Realität anders aus. Ich sehe das ja schon bei unseren eigenen Kindern: Unser 16jähriger Sohn spielt "Mörtel Kompakt" oder wie das heißt bereits seit einigen Monaten. Mit der Folge, daß unser dreijähriger Sohn der Barbie seiner Schwester den Kopf abgerissen hat. Gut, wenigstens nur den Kopf dieses überteuerten Plastikspielzeugs und nicht den unserer Tochter. Aber dennoch... wehret den Anfängen.

Aber auch augenscheinlich weniger gewaltvolle Spiele sind meines Erachtens nach äußerst gefährlich für das geistige Wohl unserer Jugend: Tretris, Schlimm City und SzuToKuh - alles entwickelt und erdacht von neoliberalen, gottesverachtenden Großkonzernen, die versuchen, unsere von Gottes Gnade beseelte Gesellschaft mit gewaltverherrlichenden Gedankengiften zu infiltrieren.

Alternativen gibt es doch genug. Wir haben früher uns noch mit uns selbst beschäftigt, ... gespielt, ... also ich meine wir hatten genug zu tun. Schule, Kirche, im Haushalt mithelfen, Holz hacken, Feldarbeit. Ich kann mich noch genau erinnern. Als ich in die erste Klasse ging, da konnte ich nicht bis früh um 7 Uhr schlafen. Da hieß es um fünf Uhr raus, Ofen anfeuern und Kühe melken. Das waren eben noch Zeiten. Aber ich schweife ab.

Unser Familienrat (also ich) haben beschlossen, alle Computerspiele von den PCs unserer Kinder zu löschen und auch die Internetnutzung stark einzuschränken. Statt dessen besuchen wir jeden Nachmittag gemeinsam eine Bibelgruppe und diskutieren mit Gleichgesinnten über die baldige Apokalypse. Im Kirchenchor singen wir erbauliches Liedgut und treffen uns schon hin und wieder auf einen ausgelassenen Spieleabend mit Mau-Mau und Mühle.

Außerdem haben wir unsere Kinder ermutigt, öfters mal draußen zu spielen und sich in der herrlichen Natur auszutoben. Unsere 16jährige Tochter ist diesbezüglich ja ein Vorbild für alle: Jeden Abend gegen 17 Uhr geht sie zum Bahnhofsvorplatz um dort benachteiligten Männern die heilige Schrift zu erläutern. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, denn mit einer Netzbluse, Minirock und knielangen Stiefeln könnte sie sich doch recht leicht erkälten, aber sie hat mir gegenüber alle Bedenken ausgeräumt. Ich denke sogar darüber nach, unseren Sohn mal mitzuschicken, damit er auf andere Gedanken kommt und nicht immer nur diese Killerspiele im Kopf hat.

Naja, vielleicht werde ich ihn auch einfach nur bei unserem lokalen Schützenverein anmelden. Ich halte es nämlich für viel sinnvoller, wenn er lernt mit echten Waffen umzugehen und auf lebendige Ziele zu schießen, als diese virtuelle Ballerei. In einem Jahr muß er zur Bundeswehr, vielleicht wird er sogar Berufssoldat, aufgrund seiner mangelhaften schulischen Leistungen vielleicht kein schlechter Gedanke. Da schadet es doch schonmal nicht, bereits erste Erfahrungen mit Handfeuerwaffen und halbautomatischen Maschinengewehren gesammelt zu haben; besonders da sich diese um ein Vielfaches schwieriger handhaben lassen, als in der virtuellen Realität vorgelebt. Das wird unser Familienrat demnächst klären.

Sorgen bereitet mir nur unser Kleinster. Nachdem er der Barbie seiner Schwester den Kopf abgerissen hat, ist er nicht mehr derselbe. Er sagt er hat jede Nacht Alpträume, wohl auch, weil ihn seiner älterer Bruder bei den Gewaltspielen hat immer zugucken lassen. Dieses "Mörtel Kompakt" muß wirklich unglaublich blutrünstig sein (und da sage einer, Handwerk hat goldenen Boden).

Nun, wie dem auch sei. Mir schwebt bereits eine Lösung vor: Ich habe unseren Sohn jetzt bei der Junior-Bibel-Gehirnwasch-Gruppe "fleißige Hirtlein" angemeldet. Hoffentlich bringen ihn die Geschichten von Jesus, wie er gekreuzigt wird, die Erzählungen über die Raubzüge der Kreuzritter und Hexenverbrennungen im Mittelalter sowie die lustigen Anekdoten von Papst Johannes Paul II. über Aids und dessen Kondomverbot auf andere Gedanken.

Ich hoffe nur inständig und bete täglich zum Herrn, daß unsere von Gott geleiteten bayerischen Politiker die pro-satanischen (radikal-islamistischen) Tendenzen im Bund überwinden können und sich mit einem Verbot von Killerspielen durchsetzen werden.


Enjoy...


Grüße
Medivh


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Antreju Waldgesp...
Beitrag 08.12.2006 - 06:04
Beitrag #14


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Allein die Tatsache dass dieser Herr/ diese Dame noch nicht einmal die Namen der Spiele richtig schreiben (von aussprechen wollen wir ja jetzt erst gar nicht anfangen) kann, zeigt mir, dass er /sie sich höchstens am Rande (sprich die offene Zimmertür oder die "Bibelgruppe") damit befasst hat.
Und um jetzt die vorhergenannte Bibel zu nutzen, das Alte Testament ist ja jetzt auch nicht unbedingt Friede, Freude, Eierkuchen. Ich sage nur, der Kampf um das goldene Kalb, Kain und Abel und nicht zu vergessen die ultimativen Waffen (Sodom und Gommora, die Sinnflut).
Aber die Bibel ist gut, Spiele sind schlecht. Und er soll seinen Sohn ruhig in einen Schützenverein schicken, sollte er wirklich irgendwann Amoklaufen, trifft er sogar noch.
Und ein Dreijähriger, der einer Barbie den Kopf abreißt. Gut, vor einem Dreijährigen würde ich "Killerspiele" verstecken, Rüge an den älteren Bruder, aber hier und da mal was (auch absichtlich) kaputt zu machen gehört fast schon dazu, Also mehr Sorgen würde ich mir machen, wenn er keine Gefühle zeigen würde.
Alternativen von früher. Und Deutschland ist eine kleine Insel, vom Rest der Welt abgeschnitten. In Zeiten globalen Zusammenwachsens, ist ein solcher Kommentar bestenfalls idiotisch.
Aber was erwartet man bei einer Familie, wo der "Familienvorstand" aus einer Person besteht, der zudem noch - sagen wir mal - recht festgefahren ist in seinen Ansichten.
Schickt ihm, bzw. seinen Söhnen doch mal den Therapeuten, denn hier sehe ich den nächsten Amokläufer heranwachsen, sofern sich an den Familienverhältnissen nichts ändern sollte.


Der Beitrag wurde von Antreju Waldgespenst bearbeitet: 08.12.2006 - 06:06
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Iljardas
Beitrag 08.12.2006 - 12:15
Beitrag #15


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Äh Antreju ich glaube du hast nicht verstanden, dass dieser Artikel geradzu von Ironie und Sarkasmus tropft. Damit wird die erzkonservative Einstellung des guten Herrn Becksteins komplett auf die Schippe genommen.

Ach ja übrigens gab's was neues bei uns in der regionalen Zeitung: Ein 19jähriger Gewalttäter, der einen Obdachlosen tot geprügelt hat, schiebt die Schuld nun einem Wrestling-Spiel in die Schuhe, damit er Strafminderung erhält. Wenn da noch mehr Idioten draufkommen, dürfen wir bald nur noch Tetris spielen und Sandmännchen im Fernsehen anschauen...


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Antreju Waldgesp...
Beitrag 11.01.2007 - 04:32
Beitrag #16


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Ja nee, is klar. Wollte nur auch mal sarkastisch sein.

Jetzt mal im Ernst, ein Verbot von Killerspielen bringt garnichts. Dann besorgt man sich das Spiele eben nicht im Laden, sondern saugt es im Internet oder bekommt es von einem "Freund".
Es ist niemanden geholfen, wenn man jetzt den scheinbar einfachen Weg geht, der nichts, aber auch garnichts bringt. Es muss eine konseuqente, gewissenhafte und vor allem vorurteilslose Untersuchung durchgeführt werden. Es gibt zwar keine Statistik, aber wie viele Menschen spielen CS zum Beispiel und sind ein produktiver Bestandteil unserer Gesellschaft, rasten nicht aus und erschießen weder ander noch sich selbst. Eine Dunkelziffer, die man durchaus als positiv verbuchen sollte.
So habe ich schon mehrmals gelesen, dass die "Amokläufer" ihre eigene Schule zu Übungszwecken als Map programiert hätten. Das dies auch tausende von "Nichtamokläufern" tun, ist wieder eine Dunkelziffer, die nicht berücksichtigt wird. Die Antwort auf diese Frage habe ich letzten in dem Spielemagazin "Gamestar" entdeckt: Fast alle CS-Spieler die mal etwas programieren wollen, nehmen ihre Schule. Allerdings nicht, weil man für seinen Amoklauf üben will, sondern weil es meist leicht zu tun ist; die Wände, der Fußboden und auch die Aufteilung der Räume ist meist recht einfach gehalten und somit ohne große Schwierigkeiten zu programmieren.

Beschämend finde ich es weiterhin, dass Politiker und Lehrer behaupten, sich mit "Killerspielen" beschäftigt zu haben, aber in all ihren Ausführungen nicht ein einziges mal auf "Killerspieler" zu sprechen kommen. Also sucht man nicht wirklich nach den Hintergründen solcher Taten, sondern nach dem schnellen Weg.
Mein Vater (51 Jahre alt) kann auch nicht wirklich viel mit den PC-Spielen von muinen Brüdern und/oder von mir anfangen, aber wenigstens schaut er sich an um was es sich handelt, bevor er sich eine Meinung bildet und seinen Senf dazu gibt. Bitte liebe Politiker, tut es ihm nach.
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azzki<k3r
Beitrag 24.12.2007 - 15:06
Beitrag #17


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Datenblatt 2



"Unser Familienrat (also ich)" finde ich sehr geil...

Verbot ist Mist. Ich zocke seit 96 sowas nicht mehr, CS fand ich vom zusehen einfach schon superlangweilig. Aber wer in der legislativen Gesellschaft etwas gegen das Zocken hat, sollte nicht verbieten und lästern, sondern passende Alternativen anbieten und die Jugend für kommunikative Beschäftigungen begeistern. Denn das stimmt auch, 5 Uhr aufstehen klingt für niemanden geil, Kühe melken ist auch nicht mein Sport. Aber die gepflegte Kneipenkultur muss man sich erstmal leisten können und was gibts denn sonst noch? Poker ist auch zweifelhaft, sehr interessant und geistig fordernd, nur hab ich die Erfahrung gemacht, dass beim Pokern die gute Laune leidet, weil es ja schon ziel ist, die andern auszunehmen und rauszudrängen. Da mag ich Schafkopf und Canasta lieber. Oder Risiko und andere GESELLSCHAFTsspiele.


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Chuzpatron der Gefallenen.

Winterkampagne07
Nisepha, Beinamazone - W19/K13 - ZP: 34, MKZ: 100/100, ZAP: 1128, KF: 24, IW: 76
VIP: 239/239, KAP: 2150/2150, B-KAP: 560, AW: 23, VW:20, 2.VW:14, ST:28,
HKW: Amazonenlangschwert 1W10+26, KKB: 8, FK: Amazonenbogen: 1W8+14, KKB: 6

Narus, Alchemist - W14/K6 - ZP:48 (858TG), Gift herst.: 26, Gift ident.: 26, IW: 66
VIP: 126/194, KAP: 1700/1700, AW:18, VW:19, ST:19[/color]
HKW: Maqua: W8+13 KKB=7, Florett W4+8, KKB=3, FK: Kurzer Kriegsbogen 1W8+9 KKB=3

Ramòn Vazquez, Hasardeur - W5/K6 - , KF: 17
VIP:130/130, KAP:1550/1550, B-KAP:190, AW:16, VW:15, ST:17, INS:16
HKW: Streithammer 1W8+13/

Jailhouseork is toasted.
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z.B. W20, 2W10, W%, W6+1, W8-2, W4*4
Beschreibungstext für den Würfelwurf

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29.03.2024 - 15:52
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