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Beitrag
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![]() Hauptmann ![]() Gruppe: Abenteurer Beiträge: 3,384 Mitglied seit: 12.11.2004 - 21:52 Wohnort: berlin Mitglieds-Nr.: 8 RdW Edition: keine Angabe Spieler/Meister: Spieler und Meister Datenblatt 1 Datenblatt 2 Datenblatt 3 Datenblatt 4 ![]() |
Du musst etwa 14 Winter alt gewesen sein, als du durch deinen Jugendfreund Borkin das erstemal einen Zauberer persönlich kennenlerntest. Immer Donnerstags auf dem Marktplatz führte dieser lustige gekleidete Scherzkeks seine Kunststückchen vor. Vor allem bei den Kindern war er der Held. Doch wirklich durschauen konnte man seine Tricks nie. Man munkelte, er könne in Wirklichkeit sogar echt zaubern. Borkins Elternhaus stand genau neben dem des Zauberers Volafalaf. Es war ein seltsames Haus. Tag und Nacht stieg Rauch aus dem kleinen Kamin, und manchmal wenn du morgends etwas Milch für deine Mutter holen musstest, roch es ganz seltsam. Manchmal nach Lebkuchen. Manchmal war der Geruch aber auch so beissend in der Nase das alle Anwohner heimlich mit einem Lachen munkelten "Bei Volafalaf braut sich schon wieder etwas zusammen" oder "Wetten morgen regnet es wieder?"
Die Fenster zu seinem Haus waren stets mit dunklen Vorhängen verhängt, so dass man beim besten Willen nicht sehen konnte, was der alte Kauz da drinnen trieb. Nichts desto trotz. Volafalaf war ein netter Mann. Die Bürger der Stadt mochten ihn. Er war immer zu Spässen aufgelegt, und nicht selten verliess er das Wirtshaus torkelnd. Nur selten traf man ihn schlecht gelaunt an. Kein Wunder also, dass Borkin, dein bester Freund, ihn recht gut kannte und er behauptete sogar er wäre schon einmal in seinem Haus gewesen, was du allerdings nie geglaubt hattest. Bis zu jenem Tag, als du mit deinem Freund auf dem Markt unterwegs warst, und ihr beiden wieder einmal begeistert seinem Ulk zusaht. Wie immer von einer Vielzahl Kinder und Bürger umgeben. Nach der Vorstellung sprach Borkin ihn vorlaut wie immer an, und behautete dass ihr beide auch Zauberer werden wollet und das Zeug dazu hättet. "So?" Sagte Volafalaf und runzelte zynisch die Stirn. Dazu müsst ihr allerdings eine Prüfung bestehen, denn ginge es danach, dass jeder Zauberer werden wolle, der gerade lustig wäre, so gäbe es mehr arkane Künstler als Bauern in diesem Lande.." fügte er ernst hinzu. Kurz darauf schlich sich allerdings wieder ein Grinsen über sein Gesicht. Er hatte damals sicherlich nicht gedacht wie ernst ihr beiden es meinen würdet und was er sich damit eingehandelt hatte. Die Prüfung bestand daraus, ein altes Buch zu lesen, dass etwa 1500 Seiten hatte. Dieses Buch gab er nicht aus der Hand und so wart ihr gezwungen immer sein Haus zu besuchen und in seiner Stube Stunde für Stunde, Seite um Seite weiter zu lesen. Das war anfangs kein Problem, denn was war spannender, als das Haus eines grossen Zauberers betreten zu dürfen und einen Blick auf all die seltsamen Gegenstände werfen zu dürfen. Doch schon bald wurde die Geschichte sehr anstregend, nachdem du festgestellt hattest, dass du sowieso keinen anderen Raum betreten durfest. Nur die hölzerne Wohnstube mit ihrer verkachelten Kaminbank, an der du lesend deine Zeit verbrachtest. Auch Borkin wurde es bald zu bunt, und der grosse Vorstatz ein richtiger Zauberer zu werden, wurde bald davon abgelöst, dass ihn sein Vater in die Söldnerschule der Stadtwache steckte, nachdem er wieder einmal nicht rechtzeitig zum Abendbrot erschienen war. Doch auf seltsame Art und Weise faszinierten dich die Geschichten in dem alten Folianten mit dem wunderschön goldbeschlagengen Einband. Oft kam in dir eine Art Kribbeln auf, eine Art Vorfreude und Lust auf das Verborgene, das in dem Folianten so oft erwähnt wurde. Das bemerkte auch der alte Scherzer Volafalaf und oft zwinkerte er dir heimlich zu, wenn du bei seinen Vorstellungen auf dem Marktplatz anwesend warst. Nach einem Winter hattest du den dicken Wälzer durch. Den Titel des Buches kennst du bis heute nicht, denn er war in dir unbekannten Lettern geschrieben. Es war schon in aller Munde im Dorf, dass du sein neuer Lehrling seist. Und deine Eltern, ja selbst dein mürrischer Vater, der anfangs überhaupt nicht begeistert davon war, dass du bei diesem "Scharlatan" ein und aus gingst, konnte es doch nicht vermeiden sich hin und wieder ein wenig Stolz anmerken zu lassen. Eines Tages stellte er fest, das du nun reif seist für den Ernst des Lebens und es höchste Zeit sei, die Magiergilde zu besuchen. Nachdem du deine Eltern überzeugt und auch einige Sachen zusammengestellt hattest und von allen Freunden Abschied genommen hattest, war die Entäuschung um so grösser, als du die Gilde betratst und ein Schreiber am Eingang dir versicherte, das die Gilde genug Lehrlinge habe, und sie keine weiteren Nichtsnutze brauchen könnten. "Aber, ich.." war das einzige was du herrausbrachtest. Jetzt lachst du darüber. Denn dies war dein Glück, denn ein alter Mann belauschte dieses Gespräch und hatte Mitgefühl für deine Enttäuschung und stellte sich dir vor. Dieser Alte war es auch, bei dem du nun seit etwa drei Wintern wohnst und dein Talent als Zauberkundiger erst wirklich entdecken konntest. Albrecht Dürer so nennt er sich, ist ein weiser alter Mann, der etwas von der arkanen Lehre verstand. Und er hatte dir alles beigebracht, so wie er es von seinem Meister gelernt hatte. Dieser wiederum hatte alles von seinem Meister gelernt. Und so weiter. Albrecht hat eine kleine Hütte, die mehr hoch als breit war. Ca 5 Stunden Fussmarsch von der Stadt Rodthal entfernt, in der du dich in der Gilde vorgestellt hattest. Sein Haus war alles andere als normal. Vier Stockwerke ragte es in die Höhe und es war aber nichtmal 40 Schritt breit. Windschief stand es auf einer Anhöhe am Fuße eines Berges, der zu dem Anfang der Felsriesen des Nordkamms in Ravor gehörte. Von der obersten Etage, in der normalerweise nur Albrecht Zugang hatte, hatte man einen wunderbaren Ausblick, über die Wipfel des Mischwaldes, der das Haus umgab, hinweg, über das hügelige Land. Und wenn man mal einen klaren Abend erwischte, konnte man von hier sogar die Lichter der Stadt klein am Horziont leuchten sehen. Dein Zimmer war im Erdgeschoss. Es bestand lediglich aus einem grossen Schreibtisch, einer Kerze, die ihre Wachsfluten über eine Flasche ergoss. Ausserdem ein Holzbett und ein grosses Bücherregal, sowie ein Kleiderhaken, an dem du deine 3 Roben hängen hast. Durch das kleine Fenster kannst du hinausblicken zu dem kleinen Brunnen vor eurem Haus, dessen Plätschern Gottseidank die ganze Nacht zu hören ist. Der Winter ist nun überstanden mit seinen kalten Nächten, und was für ein Aufwand den Brunnen von seinem Eis zubefreien um die Wasservorräte zu erneuern. Gestern seid ihr von eurem Einkaufsmarsch zurückgekehrt, den ihr jede Woche einmal tätigt. Deutlich merkst du, wie alt dein Meister geworden ist. Selbst die schneeweissen Haare auf seinem Schädel sind dünn und wenige geworden, und schwere Lasten könnte er wohl ohne dich nicht mehr befördern. Gerade habt ihr noch zu Abend gegessen, draussen ist es bereits stockfinster, und so verlässt du gerade die Esstube im ersten Stock und die Wändeltreppe knarzt laut unter deinen Füssen, während du nach unten schreitest. Wie jeden Abend wirst du dich nun deinen Studien widmen, bis du deine täglichen drei Kapitel hinter dich gebracht hast. Erschöpft lässt du dich auf deinen Holzschemel fallen und entzündest mit einem Hölzchen die wachstriefende Kerze an deinem Schreibtisch. Es ist kalt und durch dein Fester geht ein unangenehmer Zug. Schell legst du dir deine Überdecke über die Schulter und schlägst dein Lehrwerk auf. Der Beitrag wurde von Barrel bearbeitet: 10.08.2007 - 01:23 |
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Beitrag
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![]() Hauptmann ![]() Gruppe: Abenteurer Beiträge: 3,384 Mitglied seit: 12.11.2004 - 21:52 Wohnort: berlin Mitglieds-Nr.: 8 RdW Edition: keine Angabe Spieler/Meister: Spieler und Meister Datenblatt 1 Datenblatt 2 Datenblatt 3 Datenblatt 4 ![]() |
Immer noch das kaum verständliche Fluchen deines Meisters in den Ohren räumst du so rasch es geht deine Sachen zusammen. Das Zelt ist nass und beim zusammenpacken bleibt allerlei Schmutz und bräunliche Nadeln an der Plane hängen. Schon bald bleibt nichts zurück ausser der Asche und des Loches das das Feuer von letzter Nacht hinterlassen hat. Unter der Last deines Rucksackes stapfst du los zu Albrecht der schon einige hundert Schritt weiter vorne Steht, dort wo der Trampelpfad weiter in den Wald führt, auf dem ihr Gestern den ganzen Tag gereist seid.
Den ganzen Morgen wandert ihr über den fesligen Waldgrund. Kaum Steigend schlängelt sich der dünne Wildwechsel durch die hohen Nadelbäume. Eigenartige Gluckslaute vernimmst du immer wieder. Es scheint eine Art Vogel zu sein, der trotz dieser Jahreszeit munter, irgendwo in den verschneiten Wipfeln hockend seine Laute von sich gibt. Nach einigen Stunden Marsch scheint sich auch die laune Albrechts gebessert zu haben, denn er legt eine kurze Pause ein, stützt sich unter der Last seines Lederrucksackes schwitzend, auf seinen Wanderstock, und blickt anmutungsvoll einmal von West nach Ost durch den Wald. Anschliessend hohlt er seinen Tabak hinaus, und beginnt paffend, seine Pfeife an zustecken. Auf einem Pergamentstückchen zeichnet er anschliessend grob die Route auf die heute vor euch liegt. Wie er verkündet erreicht ihr wenn ihr gut vorrankommt, heute gegen späten Nachmittag, den Ursprung des Eigentlichen Gebirgsweges, der steil hinnaufführt über den Südhang bis hinnauf zum Nordkam des Berges, dort wo erst gegen Nachmittag die Sonne durchdringt. "Heute werden wir noch auf halben Höhe nächtigen, jenachdem wie weit wir es schaffen, aber Morgen haben wir einen schweren Tag vor uns. Der Nordkam ist nicht ganz ungefährlich, und wie mir der Vater meines Vater berichtete wurde dort schon mal ein Bergbauer samt seiner zwei erfahrenen Mulis von einer Gerölllawiene in die Tiefe gerissen. Wir sollten dort alle Sinne beisammen haben. Ich weiss nicht in welchen Zustand der Pass ist, seit dem Krieg wurde er kaum begangen, da das Weideland hahinter für niemanden grossen Nutzen brigt. Die Bauern sind nicht mehr so Feundlich wie damals. Niemand heisst jemanden willkommen der aus Ravor kommt, ganz egal ob Barbar, Mensch, Elf oder Erendar. Ich weiss nicht eimal ob überhaupt noch jemand diesen Weg kennt. Woher auch. Die nächste kleine Siedlung, Goy, liegt drei Tagesmärsche vor uns. Sie gehört eigentlich zu Tinor, allerdings interessiert sich niemand für sie. Soweit ich weiss sind in der kleinen Bergstatt nicht einmal wirklich Soldaten stationiert. Aber wer weiss was sich seit den letzten Jahren dort verändert hat. Nun wie dem auch sei.. sagt er paffend, wolkenspuckend,.. lass uns weiter gehen. der Aufforderung gehorchend packst du deinen Rucksack, den du während der Erzählungen von Albrecht auf einen geeigneten Stein hast sinken lassen um deine Schultern einige Minuten von den schneidenen Lederriehmen zu entlasten, und stapfst weiter hinter Albrecht her, weiter Geschichten erzählt, die wohl schon einige Jahre her sein müssen.. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 04.10.2025 - 16:06 |